Smoking: Was gibt es beim Tragen zu beachten?
Ein Smoking ist ein besonders eleganter Anzug und als solcher Teil der Abendgarderobe für Herren. Er wird auch als kleiner Gesellschaftsanzug bezeichnet (im Gegensatz zum Frack als großer Gesellschaftsanzug).
Die Bezeichnung ist aus dem Englischen entlehnt: smoking jacket bezeichnete ursprünglich eine aus Samt gefertigte und gegebenenfalls mit Tressen verzierte Jacke. Die spätere Entwicklung des Begriffs ist deutsch und französisch geprägt, er ist in den deutsch- und französischsprachigen Ländern sowie in Italien gebräuchlich. Im britischen Englisch heißt der Smoking dinner jacket. In gedruckten Einladungen wird auf diese Kleiderordnung mit black tie beziehungsweise cravate noire (für die zugehörige schwarze Fliege) hingewiesen. In den USA nennt man den Smoking und seine modernen Interpretationen tuxedo (kurz tux).
Beim Tragen eines Smokings gibt es bei den einzelnen Komponenten einiges zu beachten. Was das ist, wird im Folgenden erklärt.
Smokingjackett
Ein klassisches Smokingjackett besteht aus einem einreihigen oder zweireihigen Sakko ohne Rückenschlitz. Die Farbe ist schwarz oder mitternachtsblau. Das klassische einreihige Smokingjackett hat nur einen Schließknopf. Das Revers ist mit Seidensatin oder gerippter Seide (Ripsseide), dem Seidenspiegel, besetzt. Es kann als steigendes Spitzrevers oder als Schalfasson ausgeführt sein. Die Jacketttaschen werden als Paspeltaschen (ohne Klappe) ausgeführt. Die Knöpfe (Schließknöpfe und Ärmelknöpfe) werden mit dem gleichen Material wie das Revers besetzt.
In südlichen Ländern, auf Schiffsreisen und bei Anlässen im Freien kann statt des schwarzen Sakkos auch ein weißes oder elfenbeinfarbenes Dinnerjacket (im Englischen white dinner jacket genannt) getragen werden.
Smokinghose
Zu einem Smoking-Jackett trägt man eine aufschlaglose Hose mit einem einfachen Galon. Die Hose wird im gleichen Stoff wie die Jacke und der Galon im gleichen wie der Seidenspiegel des Revers ausgeführt (ausgenommen das weiße Dinnerjacket, hier ist die Hose schwarz).
Die untere Kante verläuft leicht schräg nach hinten zum Absatz. Die Hose ist also hinten einige Millimeter länger. Der Bund wird von Weste oder Kummerbund verdeckt und liegt daher auf Höhe des Bauchnabels. Die Smokinghose hat keine Gürtelschlaufen. Stattdessen wird die Hose durch von innen am Bund angeknöpfte Hosenträger gehalten. Die Hosenträger sind aus schwarzer oder weißer Seide mit weichen, genähten Laschen. Taillierte Männer können alternativ auch Hosen ohne Hosenträger anziehen. Die Bundweite ist dabei mit Hilfe von an der Seite angebrachten Knöpfen oder Schnallen verstellbar.
Smokinghemd
Zum Smoking trägt man ein Herrenoberhemd in weiß oder leicht ecru. Es zeichnet sich aus durch Umschlagmanschetten mit geraden Ecken. Der Kragen ist meist als Umlegekragen ausgeführt, traditionelle Kläppchenkragen sind aber ebenfalls möglich.
An den Manschetten sind keine Knöpfe angenäht, wie auch häufig der obere Teil der Brustleiste. Diese werden mit separaten Manschetten- und Frackknöpfen geschlossen. Bei der Brustleiste handelt sich dabei um den unter der Jacke sichtbaren Teil mit zwei bis drei Knöpfen. Die Knöpfe werden auch als Set zusammen angeboten und sind gestalterisch aufeinander abgestimmt. Die verbreitetste Art sind mit sogenannten Cabochons (rund oder oval geschliffene Edelsteine) besetzt, häufig Granate oder Onyxe, welche aufgrund ihrer schwarzen Farbe sehr gut zum Smoking passen. Modernere Hemden haben auch eine verdeckte Knopfleiste (englisch fly front). Dabei befindet sich eine Stoffbahn über der Knopfleiste und das Hemd ist durchgängig mit angenähten Brustknöpfen ausgestattet.
Die Hemdbrust kann völlig glatt, längs oder quer gefältelt (Plissee) oder mit Biesen oder Rüschen besetzt sein. Auch eine Hemdenbrust aus gestärktem Baumwollpiqué ist möglich.
Accessoires
Zum Smoking wird traditionell eine schwarze Schleife getragen. In jüngerer Zeit wird zum Smoking alternativ eine schlicht schwarze Krawatte (ohne Muster) kombiniert. Bei formeller Kleidung ist der Hosenbund stets bedeckt. Zum klassischen einreihigen Smoking wird häufig eine tief ausgeschnittene einreihige oder zweireihige schwarze Weste im gleichen Material wie Hose und Jacke getragen. Seit den 1930er Jahren ist auch der weniger förmliche Kummerbund aus schwarzem Seidensatin verbreitet. Zum zweireihigen Smokingjackett werden weder Weste noch Kummerbund getragen, da die Jacke immer geschlossen bleibt.
Als Pochette ist ein im Farbton des Hemdes gehaltenes Einstecktuch aus Leinen oder Baumwolle üblich.
Eine Uhr zu tragen wird gelegentlich als unpassend empfunden. Darum sollte ein möglichst klassisches Design gewählt werden. Ein schlichtes Silber, mit schwarzem Lederarmband, ist optimal. Falls vorhanden, kann auch eine Taschenuhr in die Westentasche gesteckt werden.
In Mitteleuropa ist es generell unüblich, zum Smoking Orden (auch in Miniatur) zu tragen, während z. B. in Großbritannien zum Smoking bei entsprechenden Anlässen eine Miniaturordensspange am Revers getragen wird.
Schuhe und Strümpfe
Zum Smoking trägt man schwarze Halbschuhe mit dünner Ledersohle: entweder ganz traditionell Opernpumps (lacklederne Schlupfschuhe mit breiter Ripsschleife über dem Rist), oder Schnürschuhe, die entweder auf Hochglanz poliert sind oder einen Schaft aus Lackleder haben. Der Schaftschnitt ist in diesem Fall der eines glatten Oxford (Plain Oxford: keine Muster, wenige und unauffällige Nähte, geschlossene Schnürung). Mit den Schuhen werden schwarze, knielange Seidenstrümpfe kombiniert. Diese haben meist keinen elastischen Bund und müssen mit Strumpfhalter gestützt werden.
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